Kulturwanderung in Kippenheim

Am Sonntag den 05.02.2023 fand eine Kulturwanderung durch den Schwarzwaldverein Ettenheim-Herbolzheim statt welche sich mit der jüdischen Geschichte in der Region beschäftigte. Die Wandergruppe wurde vom Vorsitzenden des Förderverein Ehem. Synagoge Kippenheim e. V. Herr Jürgen Stude begrüßt. Bevor wir in den Innenraum der ehemaligen Synagoge gingen, wurde uns der Aufbau der Außenanlage und die Gebäudestruktur erläutert. Mit Bildmaterial wurden wir über die Geschichte des Hauses und deren Menschen anschaulich informiert.

Über das Jüdische Viertel in Kippenheim ging es hoch zur Kapelle Maria Hilf, weiter zur Haselstaude um eine Pause vom Regen zu machen und uns aufzuwärmen. So gestärkt ging es weiter Richtung Schmieheim.

Schmieheim hatte eine fast 50 % Bevölkerung mit jüdischen Wurzeln. Dies hatte ganz praktische Gründen für den Lehensherren. Diese hatten gute Steuerzahler. Alle jüdischen Bürger waren gezwungen als Händler ihr Auskommen zu sichern.

Der Rest der Bevölkerung waren verarmte Bauern. Dass die dortige Kirche nach dem gleichen Baustil errichtet wurde, lag an dem Architekten, der sowohl die neue Neue Synagoge in Kippenheim und die Kirche geplant hatte. Die Gebäude des „Rabbinates Schmieheim“ und die noch vorhandene Synagoge sind umgewandelt worden in Wohnhäuser. In der Ortsmitte steht ein Brunnen der an die jüdische Familie Bornheim erinnert die im Jahr 1920 Geld spendete, für den Aufbau der Wasserleitung im Ort.

Der außerhalb des Ortes liegende Jüdische Friedhof, war das nächste Ziel der Wanderung. Der Aufbau des Friedhofes mit der Belegung der Grabstätte die Unterschiede der einzelnen Darstellungen, lassen Rückschluss ziehen auf die Verstobenen. Trauriger Abschluss allen jüdischen Lebens war die Reichsprogromnacht am 09.11.1938.

Insgesamt war die Kulturwanderung sehr informativ und gab den Teilnehmern ein besseres Verständnis für die jüdische Geschichte und Kultur in der Region. Der Wanderführer Christian Wacker und der Fördervereins Vorsitzende Jürgen Stude waren hervorragende Gastgeber und brachten die Geschichte auf eine lebendige und interessante Art zum Ausdruck. Die Teilnehmer gingen mit einem tieferen Verständnis und Respekt für die jüdische Geschichte und Kultur auseinander.

Nach dem jüdischen Friedhof wurde die Wanderung von unserem Wegwart Dieter Ringwald übernommen, welcher die Wandergruppe noch gut durch den Regen nach Kippenheim zurückbrachte.

Wir danken Herr Jürgen Stude, allen 34 Wanderern für ihre Teilnahme und der Überlassung von Bildern.

Text: Christian Wacker

Bilder: Gottfried Ibig und Lucia Sterr.