Historischen Wanderweg

Der Schwarzwaldverein Ettenheim – Herbolzheim hat seine Wanderungen  im Rahmen des möglichen wieder aufgenommen. Da die nächsten Wanderungen alle in der näheren Umgebung und bei eigener Anfahrt stattfinden sollten, hat man sich für eine Wanderung auf dem „Historischen Wanderweg“ in Freiamt entschieden.

Doch bei den unbedingt notwendigen  Anmeldungen spürte man  doch  noch die Zurückhaltung der Wanderer.

Nichts desto Trotz machten sich am Sonntag  den 13.06.2021 13  Wander*innen bei strahlendem Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen auf den Weg der 13km langen Wanderung in Freiamt Mußbach.

Nach so langer Enthaltsamkeit in Sachen gemeinsamer Wanderungen war es jedem Einzelnen anzumerken wie gut das Zusammensein wieder tut.

Zuerst ging es durch das Schweizerloch zum Sägplatz und von da auf dem Schlossweg hinauf zur Burgruine Keppenbach.  Hier wurde dann eine Rast eingelegt und man hatte Gelegenheit das Vesper einzunehmen.

Über die Standorte „Am Läger“ und  „Sandgrube“ erreichte die Gruppe die Soldatengräber.

Bei den Soldatengräbern im Wald zwischen der ehemaligen Klosteranlage Tennenbach und dem Ortsteil Glasig bei Freiamt  handelt es sich um ein Massengrab aus dem frühen 19. Jahrhundert.

Vorbei am höchsten Baum Südbadens einer Douglasie mit 60,5m Höhe erreichten wir das ehemalige Kloster Tennenbach.

Über 300 Jahre waren von Wachstum und Wohlstand der klösterlichen Anlage geprägt. 

Bevor es 1724  durch einen Brand völlig zerstört wurde.

Nach Vorlagen vom Baumeister Peter Tumb wurde die Klosteranlage wieder aufgebaut, diese Arbeiten dauerten bis 1750 doch schon 1806 fiel das Kloster der Säkularisation zum Opfer

Als die Kämpfe gegen Napoleon (Völkerschlacht zu Leipzig) in seine letzte Phase gingen, wurde das Kloster zu einem Lazarett für habsburgerische Soldaten umfunktioniert.

Mehr als 2000 Menschen starben an den Folgen ihrer Verletzungen oder an den grassierenden Krankheiten (Fleckfieber,  jede Zeit hatte so mit einer Epidemie zu kämpfen)) in den Gebäuden des Tennenbacher Kloster und wurden in dem Soldatengrab in der nahen Umgebung beigesetzt.

Danach wurde die Klosteranlage mehr oder weniger als „Steinbruch benutzt“ lediglich die Kirche wurde Stein für Stein abgetragen und in Freiburg als Ludwigskirche wieder aufgebaut.

Das war die erste evangelisch Kirche in Freiburg, doch beim Fliegerangriff 1944 wurde diese  in Schutt und Asche gelegt.

Um einmal die Dimensionen der Klosteranlage zu sehen hatte ich ein Bild der Anlage dabei.

Nach so vielen geschichtlichen Informationen hatte man Lust auf einen Cafe oder einen Eiscafé auf der Terrasse  der Gaststätte Engel gegenüber.

Nach dieser Stärkung ging es wieder hinauf in Richtung Freiamt - Mußbach vorbei an den ehemaligen Steinbrüchen und am Mutterstegenhof (heute Stabhalterhof)  zurück zum Ausgangspunkt der Wanderung.

Ich glaube sagen zu können, dass es ein gelungener Start der gemeinsamen Wanderungen war.

Bernhard